Buch: Abgewrackt

Der Protagonist: Immanuel Steiner.

Immanuel sucht sich selbst und begegnet seinen Abgründen: Sex, Gewaltphantasien, zu viel Alkohol, der Sadist Scarpia. Er schaut in seine Vergangenheit: Überforderte Systeme, unsinnige Therapien mit hilflosen Therapeuten, nutzlose Gespräche. Immanuel ist nicht aus einem Guss, er ist manchmal umständlich, unangenehm, teils kompliziert, dann wieder plump und simpel, sehr oft introvertiert.

 

Er probiert aus - scheitert, macht weiter. Verzweiflung, Angst, Hoffnungslosigkeit. Und doch oder gerade deswegen: Veränderung.

 

Manchmal treibt er sich in Bars rum, in Absteigen. Trinkt Whiskey, hat Sex mit Frauen, die dafür Geld nehmen. Manchmal denkt er daran, sein Leben zu beenden, macht es aber nicht. Immanuel - das schwarze Schaf der Familie. Nein, keine Abrechnung damit. Vonseiten des Autors eine Betrachtung aus der Entfernung. Mit dem Sadisten Scarpia lebt er seinen Selbsthass aus.

Irgendwann verändert sich was. Immanuel lernt andere Methoden kennen, traut sich, sich im Spiegel anzuschauen.

"So eine Geschichte ist nie fertig", schreibt die Autorin im Vorwort. "Man ist nicht irgendwann fertig mit sich."

 

Deshalb gibt's auch kein paradiesisches Ende, sondern den Beginn einer Veränderung, einen ersten Schritt.

Ein Buch für die, die Klartext mögen. Kein Buch für die, die ein romantisches Happy End wollen. Immanuel ist "ungeschönt" und er sieht die Welt ungeschönt.

 

Buchtitel: Abgewrackt.

Autorin: Madelaine Kaufmann.

ISBN: 978-3749465354.

172 Seiten.

Taschenbuch: 9,99 Euro; E-Book: 5,49 Euro.

 

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